Lajos Schneider wurde am 27. Januar 1889 in Mohács geboren. Von 1904 lernte er Klavier spielen, er war Chormitglied und spielte im Orchester Geige. Er studierte für das Lehramt in Baja, und begann seine Arbeit als Lehrer in Kiskőszeg. Er war auch Hobby-Archäologe, und alles was er fand, schenkte er dem Museum in Mohács.

Von dem Krieg, in dem er auch er teilnehmen musste, kam er 1918 wieder nach Mohács zurück. Er wurde Lehrer in der außenstädtischen Schule, und begann in der Kirche an der Orgel zu üben. Nach einigen Jahren wurde er Kantor und Schuldirektor.

Im Jahre 1924 heiratete er Borbála Schiller. Sie wohnten an mehreren Stellen in der Stadt, aber schließlich blieb die Familie  bis zum Tod von Lajos Schneider in der Kossuth-Lajos-Straße 51.

In der zweiten Hälfte der 20er Jahre begann er das Volksliedgut der Stadt Mohács zu sammeln. In den Jahren 1934-1935 schrieb er das erste Volkslied ab, und danach suchte und sammelte er Jahrzehnte lang immer neue und neue Lieder. Er suchte die Männer und Frauen bei der Arbeit auf dem Lande auf, und bat sie zu singen. Später lud er sie zu sich ein, damit er selbst die Melodien, und seine Frau die Texte aufschreiben konnten.

Bis 1940 wurden schon ungefähr 360 Lieder aus seiner Sammlung veröffentlicht. Er konnte aber seine Sammelarbeit wegen des zweiten Weltkriegs nicht weiterführen. Die Familie zog  für eine kurze Zeit nach Fünfkirchen/Pécs. Nach dem Krieg kamen sie dann wieder nach Mohács zurück, wo sie eine aufgewühlte Wohnung und Schule fanden. Das Ehepaar konnte aber mit Hilfe der Eltern alles wiederherstellen, und der Unterricht konnte weitergeführt werden.

Nach 25 Jahren Schuldirektorarbeit ging Lajos Schneider 1948 in die Rente. Danach konnte er sich an seine Hobbies wenden: Weinbau und Volksliedsammlung.  Zoltán Kodály besuchte ihn im Jahre 1950. Sie nahmen gemeinsam noch sämtliche original Mohácser Lieder auf Tonband auf.

Lajos Schneider starb am 7. Juni 1960 im Alter von 67 Jahren.

„Alles, was ich gemacht habe, habe ich aus Liebe zur Sache, aus meiner eigenen Lust und besonders für die Aufbewahrung der Werte des Volkes getan.“ ~ Lajos Schneider